Teil 1 – die Leber und mögliche Komplikationen

Was ist die Leber

Die Leber ist das größte innere Organ im menschlichen Körper. Sie befindet sich auf der rechten Seite der Bauchhöhle unter dem Zwerchfell (im rechten Hypochondrium).

Eine Störung der Leberfunktion bei verschiedenen Erkrankungen führt zu Störungen im Stoffwechsel und der Ausscheidung von Bilirubin mit der Galle, was zu Gelbsucht führt, die sich durch Gelbfärbung der Haut und der Sklera auszeichnet. Die in der Leber produzierte Galle ist für die Verdauung von entscheidender Bedeutung. Daher kann die Leber als eine große chemische Fabrik betrachtet werden, die eine Vielzahl von Substanzen synthetisiert und umwandelt.

Eine Leberfunktionsstörung ist lebensbedrohlich. Daher sind während Zyklen von anabolen Steroiden ständige Bluttestüberwachungen und Untersuchungen unerlässlich, um den Gesundheitszustand zu kontrollieren.

Funktionen der Leber

Die Leber erfüllt lebenswichtige Funktionen in unserem Körper. Die Bestandteile der im Magen-Darm-Trakt aufgenommenen Nahrung gelangen zuerst zur Leber, wo sie umgewandelt werden und wesentliche Substanzen für die Lebensaktivität gebildet werden. Die Leber hat viele Funktionen, aber die wichtigsten sind:

  • Die Teilnahme an allen Arten des Nährstoffstoffwechsels – Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate.
  • Die Leber produziert essentielle Proteine wie Albumin und viele Blutgerinnungsfaktoren.
  • Sie produziert und speichert Glykogen – eine Energiequelle für den Körper.
  • Die Leber ist am Stoffwechsel von Vitaminen und Mikroelementen beteiligt.
  • Eine wichtige Funktion ist die Entgiftung. Alle in den Körper eintretenden Substanzen passieren die Leber. Einige davon können giftig sein, und in der Leber werden sie in weniger toxische Produkte umgewandelt. Sie deaktiviert auch Hormone und andere Substanzen.

Bluttests zur Bestimmung der Lebergesundheit

Die Gesundheit der Leber ist ein Eckpfeiler für Ihr Wohlbefinden und Ihre Langlebigkeit sowie für kurzfristige sportliche Ergebnisse. Diese Bluttests werden verwendet, um wichtige Leberschäden zu erkennen:

ASAT und ALAT

Alanin-Aminotransferase (ALT) – ein endogenes Enzym, das in der medizinischen Praxis häufig zur Labordiagnose von Leberschäden verwendet wird. Wenn die Leber aufgrund von Zellzerstörung beschädigt wird, gelangt dieses Enzym ins Blut und wird durch Labormethoden nachgewiesen.

Aspartat-Aminotransferase (AST, ALT) – ein endogenes Enzym, das intrazellulär synthetisiert wird, und normalerweise gelangt nur ein kleiner Teil dieses Enzyms ins Blut.

In erster Linie sind diese Enzyme in hohen Konzentrationen in der Leber vorhanden, aber sie finden sich auch in anderen Geweben, wie Muskelgewebe. Beide können auch durch Muskelübungen ansteigen. Viele andere Medikamente können die Testergebnisse beeinflussen. Die Testergebnisse können bei Behandlung mit Antidepressiva, Antibiotika, Diuretika und anderen Medikamenten verfälscht werden.

Außerdem ist es verboten, vor dem Besuch des Behandlungszimmers unmittelbar Ultraschall-, Röntgen- und physiotherapeutische Verfahren durchzuführen. Zusätzlich können Faktoren wie Alkoholkonsum, Drogenkonsum, Hautverbrennungen, Verletzungen, Knochenbrüche und sogar Hitze- oder Sonnenstich sowie Training zu einer Erhöhung dieser Enzymwerte beitragen.

GGT

Gamma-Glutamyl-Transpeptidase (GGT) findet sich in den Zellmembranen verschiedener Organe, einschließlich der Nieren, der Bauchspeicheldrüse und natürlich der Leber. GGT steigt bei den meisten Erkrankungen, die die Leber, die Gallenblase und die Gallengänge betreffen. Ein Anstieg von GGT ist ein empfindlicher Indikator für cholestatische Lebererkrankungen. Es kann als Marker für Cholestase und Verstopfung der Gallengänge angesehen werden. Jedoch kann es auch aus Gründen, die nicht mit der Leber zusammenhängen (sowie bei nicht cholestatischen Lebererkrankungen), erhöht sein.

Alkalische Phosphatase

Um ein vollständigeres Bild von Leberschäden zu erhalten, kann es auch ratsam sein, den Spiegel der alkalischen Phosphatase zu messen. Der ausgeprägteste Anstieg der alkalischen Phosphatase wird bei Erkrankungen beobachtet, die mit Cholestase einhergehen, aber ein geringerer Anstieg kann bei allen Arten von Lebererkrankungen beobachtet werden.

Wie man Bluttests macht

Um die Zuverlässigkeit des Bluttests zu erhöhen, sollten einige Regeln und Einschränkungen beachtet werden. So sollte man am Vorabend der Untersuchung auf den Verzehr von fetthaltigen und geräucherten Lebensmitteln sowie Süßwaren verzichten. Am besten wird der Test morgens auf nüchternen Magen durchgeführt. Alternativ können die AST- und ALT-Tests nach einer leichten Mahlzeit (nach 4-6 Stunden) durchgeführt werden. Die Testergebnisse können bei Behandlung mit Antidepressiva, Antibiotika, Diuretika und anderen Medikamenten verfälscht werden. Außerdem ist es verboten, vor dem Besuch des Behandlungszimmers unmittelbar Ultraschall-, Röntgen- und physiotherapeutische Verfahren durchzuführen.

Potenzielle Toxizität von anabolen Steroiden

Anabole Steroide können schädlich für die Leber sein (hepatotoxisch), insbesondere C-17a-alkylierte Steroide (fast alle oralen, außer Proviron und Methenolonacetat). Dies spiegelt sich im Blut durch einen Anstieg der Aspartat-Aminotransferase (ASAT) und der Alanin-Aminotransferase (ALAT) wider. Beide dieser Indikatoren können aufgrund von Leberschäden ansteigen.

Zusätzliche biochemische Marker wie Lactatdehydrogenase (LDH) und Gamma-Glutamyl-Transpeptidase (GGT) sowie Bilirubin im Serum (insbesondere bei schwereren Leberschäden) können ebenfalls erhöht sein. Klinisch kann sich dies als Gelbsucht äußern, jedoch in späteren Stadien. Gleichzeitig erhalten die Haut und die Augenweißen einen gelblichen Farbton aufgrund eines Anstiegs des Bilirubinspiegels im Serum. Die oben genannten Marker für Leberschäden steigen oft während eines Zyklus von anabolen Steroiden an, aber das Risiko, klinische Anzeichen von Leberschäden wie Gelbfärbung der Augen zu entwickeln, bleibt relativ gering.

Wie gefährlich ist das

Es ist ziemlich schwierig, die Frage zu beantworten, wie genau der Anstieg der Leberenzyme für die Leber schädlich ist und wie groß die Chancen sind, etwas Ernsteres wie Gelbsucht aufgrund der Verwendung von anabolen Steroiden zu entwickeln. Es gibt nicht viele klinische Studien, in denen dieses Medikament in Dosen bewertet wurde, die den von Bodybuildern verwendeten ähneln. Die wenigen Studien, die dies getan haben, scheinen jedoch darauf hinzuweisen, dass das Risiko relativ gering ist, obwohl wir solche Fälle in der Praxis kennen.

Der kumulative Anstieg von ASAT, ALAT, GGT, Bilirubin und Alkalischer Phosphatase bei gleichzeitiger Verwendung von anabolen Steroiden sollte als Leberschaden und vorsichtig als Verstopfung der Gallengänge interpretiert werden. (Das Messen des Bilirubinspiegels kann einen Hinweis darauf geben).

Was tun, wenn ALT und AST erhöht sind?

Die Leber ist das einzige Organ im menschlichen Körper, das sich selbst regenerieren kann. In der Regel führt ein einmonatiger Kurs der oralen Form von Methandienon nur zu geringfügigen Abweichungen von AST und ALT innerhalb normaler Grenzen. Angesichts der Regenerationsfähigkeit der Leber ist es nicht erforderlich, irgendwelche Mittel einzunehmen. In diesem Stadium ist es notwendig, eine Diät einzuhalten, mehr rohes Obst und Gemüse zu konsumieren, und es ist ratsam, fetthaltige Lebensmittel auszuschließen. Gleichzeitig sollte der Wasserverbrauch auf drei Liter erhöht werden.

Bei einigen Sportlern steigen die Leberenzyme jedoch über die normalen Werte an und überschreiten sie manchmal um das Eineinhalb- bis Zweifache. In einem solchen Fall empfehlen wir die Verwendung von Hepatoprotektoren. 

Hepatoprotektoren sind Medikamente, die sich positiv auf die Leberfunktion auswirken. Sie können auch in jedem Zyklus verwendet werden, in dem orale Steroide als vorbeugende Maßnahme eingesetzt werden. Alle diese Medikamente haben eine allgemein stärkende Wirkung auf den Körper durch verschiedene Wirkmechanismen und haben neben der Wirkung auf die Leber weitere positive Effekte. Einer der wirksamsten Hepatoprotektoren ist TUDCA.

Es sollte verstanden werden, dass der Anstieg der Lebermarker vom Medikament selbst abhängt (einige von ihnen sind stärker hepatotoxisch, andere weniger), von den Dosierungen, der Dauer der Einnahme sowie von individuellen Eigenschaften. Für jemanden werden 50 mg Methandienon pro Tag eine Dosierung sein, die ASAT und ALAT leicht über die obere Normalgrenze hebt, und für jemanden wird eine solche Dosis ihren Spiegel dreimal über die obere Normalgrenze heben. Dies sollte immer bei der Wahl der Dosierung und der Dauer der Anwendung während des Zyklus berücksichtigt werden.

Sind injizierbare Steroide lebertoxisch?

Am häufigsten sind injizierbare anabole Steroide nicht hepatotoxisch, und nur gelegentlich bei einigen Sportlern ist der ASAT- und ALAT-Spiegel eineinhalb Mal höher als die oberen Normwerte, zum Beispiel bei solchen Arzneimitteln wie Trenbolon und Boldenon. Versuchen Sie, orale anabole Steroide nicht länger als 8 Wochen zu verwenden und kombinieren Sie keine zwei oralen Steroide zusammen.

Halten Sie Ihre Leber in gutem Zustand

Die orale Einnahme von AS kann die Funktion Ihrer Leber beeinträchtigen, was wiederum dazu führen kann, dass aromatisierende Medikamente zu aktiv aromatisiert werden und der Estradiolspiegel im Blut steigt, während der IGF-1-Spiegel im Blut sinkt und der SHBG-Spiegel steigt, was die Leistung des Zyklus erheblich beeinflussen kann. Eine gesunde Leber ist ein wichtiger Aspekt, um Ihre sportlichen Ergebnisse zu erreichen.

TEIL 2 – TUDCA als Lösung für Leberprobleme

Was ist TUDCA

Tauroursodesoxycholsäure ist eine Verbindung, die ursprünglich zur Behandlung von Lebererkrankungen zugelassen wurde, aber neuere Studien zeigen, dass sie möglicherweise breiter angewendet werden kann. TUDCA ist eng mit der Ursodesoxycholsäure (UDCA) verwandt, mit einigen strukturellen Unterschieden. Tauroursodesoxycholsäure ist eine organische Verbindung, die aus Taurin und Ursodesoxycholsäure abgeleitet ist. TUDCA ist eine der Verbindungen, die in Gallensäuren vorkommen. Gallensäure wird von der Leber produziert, in der Gallenblase gespeichert und unterstützt die Verdauung. In letzter Zeit wurde TUDCA in verschiedenen therapeutischen Bereichen getestet, um seine Wirksamkeit zu untersuchen.

Tauroursodesoxycholsäure, wie einige andere cholelitholytische Arzneimittel, integriert sich in die Hepatozytenmembran, interagiert mit Lipidmembranstrukturen, stabilisiert sie und schützt Leberzellen vor toxischen Faktoren. Es hemmt die Aufnahme von lipophilen Gallensäuren im Darm, erhöht deren hepato-intestinale Zirkulation und stimuliert die Ausscheidung toxischer Gallensäuren durch den Darm. Das Medikament reduziert die Cholesterinsynthese in der Leber und dessen Aufnahme im Darm. Durch die Bildung von Flüssigkristallen mit Cholesterinmolekülen verringert die Ursodesoxycholsäure die Fähigkeit der Galle, Steine zu bilden, senkt den Cholato-Cholesterin-Index, fördert die Auflösung von Cholesterinsteinen und verhindert die Bildung neuer Kristalle.

Woher kommt TUDCA

Interessanterweise wurde TUDCA seit Jahrhunderten in der traditionellen chinesischen Medizin zur Behandlung verschiedener Beschwerden verwendet. In der chinesischen Medizin wurde Bären-Galle verwendet, die zu mehr als 50% aus TUDCA besteht.

Indikationen für die Anwendung von TUDCA bei Leberproblemen

Dank seiner umfassenden hepatoprotektiven Wirkung wird TUDCA bei vielen Leber- und Gallenwegserkrankungen eingesetzt. Das Nahrungsergänzungsmittel ist wirksam bei der Behandlung von Gallendyskinesien, Cholestase und Gallensteinerkrankungen. Bei akuter und chronischer Hepatitis, Zirrhose, Fibrose und alkoholbedingten Leberschäden tritt die immunmodulatorische und membranstabilisierende Wirkung (zur Verhinderung der Zerstörung von Leberzellmembranen) der Tauroursodesoxycholsäure in den Vordergrund. TUDCA wird vorbeugend eingenommen, wenn Medikamente eingenommen werden, die die Bildung von Gallensteinen fördern.

TUDCA hat eine nachgewiesene Wirkung in folgenden Fällen:

  • Erhöhte Leberenzyme und andere funktionelle Veränderungen in der Leber infolge der Einnahme anaboler Steroide;
  • Gallensteinerkrankung;
  • Primäre biliäre Zirrhose der Leber;
  • Alkoholbedingte Leberschäden;
  • Akute und chronische Hepatitis mit cholestatischem Syndrom;
  • Primäre sklerosierende Cholangitis;
  • Gallendyskinesie;
  • Atresie der intrahepatischen Gallengänge

Wirkmechanismus und Effekte

TUDCA ist ein Hepatoprotektor mit komplexer Wirkung. Tauroursodesoxycholsäure beeinflusst viele biochemische und physiologische Prozesse, die der Gallenbildung und dem Gallensäurestoffwechsel zugrunde liegen, stabilisiert die Membranen der Hepatozyten (Leberzellen), reduziert die Schwere immunopathologischer Reaktionen bei Hepatitis und Entzündungen bei Gallenwegserkrankungen. TUDCA verbessert die Zirkulation von Gallensäuren und deren Salzen im Pfortadersystem (der Vene, die in die Leber eintritt).

Die regelmäßige Einnahme des Nahrungsergänzungsmittels verbessert die biochemische Zusammensetzung der Galle. TUDCA hat eine choleretische (gallenanregende) Wirkung, normalisiert den Gallenfluss, hilft bei der Auflösung von Cholesterinkonkrementen und verhindert deren Neubildung, wodurch die Bildung von Gallensteinen verhindert wird.

Ein weiterer Effekt der Einnahme von TUDCA ist die Reduzierung immunopathologischer Reaktionen in der Leber. Tauroursodesoxycholsäure reduziert die Expression von Histokompatibilitätskomplexgenen in Hepatozyten und verringert die Produktion von Zytokinen und Interleukinen. Dies erklärt die Wirksamkeit dieses Hepatoprotektors bei Hepatitis, bei deren Pathogenese eine Autoimmun-Komponente vorhanden ist.

TUDCA und orale anabole Steroide

Eines der häufigsten Probleme bei Sportlern, die orale anabole Steroide einnehmen, sind Verdauungsprobleme und verminderter Appetit aufgrund der Verdickung der Galle und ihrer geringeren Flüssigkeit. TUDCA ist ein Nahrungsergänzungsmittel, das dieses Problem aufgrund seiner positiven Wirkung auf die Galle löst.

Weitere mögliche Anwendungen

In letzter Zeit wurde TUDCA in verschiedenen therapeutischen Bereichen getestet, um seine Wirksamkeit zu untersuchen. Unter anderem wurde TUDCA dahingehend untersucht, wie es möglicherweise Symptome entzündlicher Erkrankungen lindern kann. Es wird angenommen, dass das Medikament wirkt, indem es den programmierten Zelltod (auch als Apoptose bekannt) verhindert.

Effekte:

  • Hilft bei der Beseitigung toxischer Substanzen aus der Galle;
  • Reguliert den Cholesterinspiegel in der Leber;
  • Schützt Nervenzellen der Leber vor Infektionen;
  • Unterstützt die Verdauung und Aufnahme notwendiger Nährstoffe;
  • Verbessert den Fettabbau.

Es gibt auch Studien, die darauf hindeuten, dass das Medikament zur Behandlung der folgenden Krankheiten nützlich sein könnte, aber die Forschung läuft noch, und eine offizielle Zulassung zur Behandlung dieser Krankheiten steht noch aus:

  • Alzheimer-Krankheit;
  • Parkinson-Krankheit;
  • Huntington-Krankheit;
  • Augenerkrankungen;
  • Schlaganfälle;
  • Fettleibigkeit;
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen;
  • Gastrointestinale Erkrankungen;
  • Nierenschäden.

Dosierung

Die üblichen Dosen liegen bei 500-1000 mg pro Tag, vorzugsweise vor dem Schlafengehen.

Wie lange verwenden

Zur Auflösung von Gallensteinen wird das Medikament über einen längeren Zeitraum (von 6 Monaten bis 2 Jahren) verwendet; bei anderen Krankheiten — für 4-6 Wochen. Wenn Sie TUDCA während Ihres Steroidzyklus einnehmen, können Sie sofort mit der Einnahme beginnen oder sobald Ihre Blutwerte über den Normalwerten liegen und die Einnahme beenden, wenn Ihre Leberwerte wieder normal sind.